Erfassen im Mondlicht und ein kleiner Rückblick auf den Sommer

Der kalendarische Winteranfang steht kurz bevor, ein paar wenige kalte Tage hatten wir bereits. Gerade war es länger deutlich milder. Hat die Wetterlage Einfluss auf das Verhalten unseres Sympathieträgers?

Sammelgeschehen

Die meisten Rotmilane sind zwar längst in ihren Überwinterungsgebieten in Südwesteuropa angekommen, und doch kann man in Schleswig-Holstein an vielen Plätzen jeden Tag einzelne Rotmilane oder auch Gruppen von mehreren Individuen beobachten. Die aus den Vorjahren bekannten Sammelgebiete werden rege beflogen und auch deren etablierte Schlafplätze wieder angenommen. Nach einem ersten Eindruck ist die Anzahl der in Schleswig-Holstein anwesenden Rotmilane angestiegen. So wurden am 7. Dezember im Sammelgebiet PLÖ 35 Rotmilane (bisherige Höchstzahl 18) und am 10. Dezember im Sammelgebiet RD 47 Rotmilane (bisher 31) beobachtet.

Rotmilane auf dem Weg zum Schlafplatz (Foto: I. Eckle)

Viele von euch haben uns schon im vergangenen Winter rege unterstützt, nach Ansammlungen, Schlafgemeinschaften und einzelnen Rotmilanen Ausschau gehalten und die bekannten Örtlichkeiten gezielt aufgesucht und kontrolliert.

In Kürze erhaltet ihr nähere Informationen und Tipps für das Erfassen von Sammelgebieten in Schleswig-Holstein. Denn jeder in ornitho.de gemeldete Rotmilan hilft, die Überwinterungsbestände besser einzuschätzen und die Entwicklung über die Jahre zu dokumentieren. Bitte denkt daran, größere Ansammlungen von mehr als drei Individuen geschützt zu melden, die Koordinierenden können eure Meldungen einsehen.

Im Januar werden die Rotmilane wieder europaweit am selben Wochenende (10./11. Januar 2026) an Ihren Schlaf- und Sammelplätzen gezählt. Auch dazu melden wir uns dann noch einmal.

Brutzeit 2025

Über die Ereignisse der Brutzeit haben wir euch regelmäßig informiert. Hier nochmal eine kurze Zusammenfassung der Brutergebnisse in diesem Jahr und über die Projektlaufzeit: Auf der Projektfläche (300 km2) siedelten mit 17 Paaren 2025 fast so viele Rotmilane wie im Vorjahr (Abbildung 1). Zwölf Paare wurden mit Jungen festgestellt, in den vorangegangenen Untersuchungsjahren waren dies zwischen fünf und 14 Paare. Durch die im Vergleich mit anderen Untersuchungen sehr intensiven Kontrollen werden viele der Verluste in der Nestlings- und Ästlingsphase dokumentiert. Der tatsächliche Ausfliegeerfolg bleibt nach ganz gutem Schlupferfolg weiter auf sehr niedrigem Niveau (Abbildung 2). abb

Brutpaare des Rotmilans im Projektgebiet

Anzahl Junger Rotmilane (Summe von zwei Altersklassen) im Projektgebiet

Im Süden bleibt’s spannend

Einer der jungen besenderten Rotmilane ist mit seinem Überwinterungsgebiet im Baskenland nördlich der Pyrenäen wohl noch nicht zufrieden. Gerade nahm er gehörig Anlauf auf einen hohen Pass der Pyrenäen, drehte dann aber doch bei und ist nun Richtung Atlantik unterwegs. Wir halten euch auf dem Laufenden.

Mehr Infos

Im aktuellen Rundschreiben der OAGSH vom November sind zwei Artikel zum Thema Rotmilan erschienen. Dieses findet ihr auf auf der Internetseite der OAGSH https://www.oagsh.de/publikationen/rundschreiben

Der DDA hat auf seiner Internetseite Hinweise zur gezielten Suche nach Rotmilan-Schlaf- und Sammelplätzen sowie zur internationalen Januar-Zählung zusammengestellt. Auch Ergebnisse der Schlafplatzzählungen der letzten Jahre sind dort zu finden. https://www.dda-web.de/monitoring/rotmilan-spz/hinweise

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Rattengift bei toten Rotmilanen nachgewiesen