Erste Rotmilane in Schleswig-Holstein mit Sendern unterwegs
In den nächsten Jahren werden wir hoffentlich in der Lage sein, zu ermitteln, wo die Rotmilane sich vor solchen wie im letzten Beitrag dargestelleten Ereignissen aufgehalten und Nahrung aufgenommen haben. In dieser Saison startete ein Pilotprojekt der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Garthe von der CAU Kiel. Die Gruppe möchte verschiedene Fragestellungen in einer Rotmilan-Population untersuchen und hat dafür erste Vögel mit GPS-Sendern ausgestattet. Wir konnten die Arbeitsgruppe dafür gewinnen, diese Untersuchung im Bereich unseres Projektgebietes durchzuführen und wollen die Zusammenarbeit in den nächsten Jahren noch weiter ausbauen.
Rotmilan beim Anlegen des Senders. Foto: I. Eckle
Durch das Tracking der Rotmilane und die damit einhergehende Flugrouten-Speicherung werden Nahrungsaufnahmequellen nachvollziehbar und Vergiftungen somit lokalisierbar. Sollten tatsächlich gezielte Vergiftungen hinter den Todesfällen stehen, erhöhen die Besenderungen die Wahrscheinlichkeit der Überführung der Täter deutlich. Auch bei sekundären Vergiftungen können wir mit dieser Methode weitere Spuren sammeln und haben die Möglichkeit, die Ursachen einzugrenzen und diesen entgegenzuwirken. Ganz nebenbei werden sich auch weitere Erkenntnisse zum Verhalten von Rotmilanen in Schleswig-Holstein gewinnen lassen, beispielsweise zum Zug- und Überwinterungsverhalten.
Anlegen des Senders im Detail. Fotos: N. Kuhnert
Wir freuen uns sehr, das Team von Prof. Dr. Garthe beim Start dieses Projektes zu unterstützen und hoffen, dass unsere Anträge, auch aktiv in das Besenderungs-Projekt miteinzusteigen, bald bewilligt werden. Derzeit tauschen wir uns regelmäßig mit dem CAU-Team über die Bewegungen der besenderten Rotmilane aus.